Ensemble "Akkordeon Anders"

hintere Reihe: Martin Gehrke, Bente Weise und Stephanie Fischer

vordere Reihe: Ute Schröder Petersen, Ose Johannsen, Christiane Friedrichsen und Birte Kakeldey

 

Die Idee, auch mal "andere" Musik auf dem Akkordeon zu präsentieren, bewog unseren Dirigenten Martin Gehrke dazu, das Ensemble Akkordeon Anders zu gründen. 

 

Ziel dieses Ensembles ist es, die klanglichen Möglichkeiten des Akkordeons auszuschöpfen und aufzuzeigen, welche Klangvielfalt dieses Instrument in sich birgt.

 

Mit einigen Spielern des 1. Orchesters wurde im März 2013 begonnen, für das Akkordeon eher untypische Stücke wie beispielsweise "Party Rock Anthem" von LMFAO, "TNT" von ACDC, "Stairway to heaven" von Led Zeppelin oder auch "Smoke on the water" von Deep Purple einzustudieren. 

 

Gut gelaunt und in bunter Kleidung präsentierte sich Akkordeon Anders erstmals am 4. Mai 2013 einem größeren Publikum anlässlich des Niebüller Hauptstraßen-vergnügens.   

 

Eine durchweg positive Resonanz zeugte davon, dass auch diese etwas andere Musik gut angenommen wurde.

2014

Zur Eröffnung der Konzertsaison 2014/2015 des Vereins "Pro Musica Niebüll" zeigte das Ensemble, dass es auch ganz anders kann. Vor einem sehr fachkundigen und musikinteressierten Publikum gab Akkordeon Anders im Rathaussaal Niebüll ein außergewöhnliches Konzert.   

 

In der ersten Halbzeit stand das Konzert ganz im Zeichen zeitgenössischer Kompositionen. Eröffnet wurde das Programm, durch welches Martin Gehrke mit Informationen zu den Werken und deren Komponisten führte, mit zwei Sätzen aus den "Dalamatinischen Tänzen" von Adolf Götz: dem serbischen Volkslied "Jovano, Jovanke" und dem bosnischen Reigentanz "Kolo"

Es folge die von Friedrich Haag verfasste Programm-Musik "Vor einer alten Kirche", die träumerisch begann, dann ein Orgelspiel imitierte und den Cantus firmus des Chorals "Wer nur den lieben Gott lässt walten" erkennen ließ, um völlig entspannt zu enden. 

Die "Werziade IV", ein Trauermarsch und ein Walzer des Komponisten Fritz Dobler, dem Akkordeon-Weltmeister von 1954, ließen die gedrückte Stimmung in einen versöhnlichen Schlussteil münden. Diese Komposition verlangte den Spielern alles ab, wurde aber sehr gut umgesetzt.

Bei der "Chaconne" von Hans Josef Wedig wurde das Prinzip dieses Tanzes, über einer ostinaten Basslinie sich eine Folge verschiedenster Variationen entfalten zu lassen, extrem frei angewandt. Das tat der klanglichen Schönheit des Werkes jedoch keinen Abbruch.


Im zweiten Abschnitt des Konzertes gab die lateinamerikanische Musik den Ton an. Zu den Höhepunkten des zweiten Teils zählten zwei Werke des argentinischen "Tango-Königs" Astor Piazolla, dem es zu verdanken ist, dass sich der Tango vom Status der Tanz- zu einer konzertanten Musik entwickelte. "Oblivion" vermittelte die Melancholie der Vergessenheit, während der "Libertango" vor Lebensfreude nur so strotzte.

Eindrücke von viele Reisen in die Karibik ließ Lydie Auvrey in ihre Kompositionen einfließen, so auch in das von Akkordeon Anders teils träumerisch, teils stürmisch interpretierte Medley aus vier lateinamerikanischen Tänzen. Dieses bot den Akkordeonisten und ihrem Schlagzeuger hinreichend Gelegenheit, ihr virtuoses Können eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. 

Mit einer temperamentvollen Hommage auf die Stadt "Maracaibo" (Venezuela) des italienischen Komponisten Mario Castellacci endete das reguläre Programm.

Standing Ovations des begeisterten Publikums sorgten für eine nicht minder mitreißende Zugabe: "U-Dance" vom Motion Trio. 

Das so gut angenommene Konzert in Niebüll veranlasste das Ensemble, noch zwei weitere Konzerte zu geben. So wurde dieses abwechslungsreiche Programm sowohl am 28. November 2014 in der St. Willehad-Kirche zu Leck als auch noch einmal am 5. Dezember 2014 in der St. Nikolai-Kirche zu Bordelum vor jeweils absolut begeistertem und beeindrucktem Publikum präsentiert.

 

Die aus gesundheitlichen Gründen verhinderte Schlagzeugerin Stephanie Fischer wurde bei allen drei Konzerten hervorragend durch Momme Thomsen ersetzt, bei dem wir uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bedanken.